24.01.2025
Ein Verkehrsunfall ist für die meisten Menschen eine belastende Ausnahmesituation. Umso wichtiger ist es, in solch einem Moment ruhig zu bleiben und strukturiert vorzugehen. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, welche Schritte nach einem Unfall notwendig sind, um rechtliche und finanzielle Nachteile zu vermeiden.
Nach einem Unfall sollten Sie den Hergang genau dokumentieren. Bei einem reinen Sachschaden ist es sinnvoll, das Europäische Unfallprotokoll auszufüllen, da es als einheitliche Grundlage für die Schadensabwicklung dient.
Bei (möglichem) Personenschaden ist es zwingend erforderlich, die Polizei zu verständigen. Falls dies direkt vor Ort nicht möglich ist, kann eine nachträgliche Tatbestandsaufnahme erfolgen.
Melden Sie alle Sach- und Personenschäden so schnell wie möglich bei der Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers.
Bei einem unverschuldeten Verkehrsunfall haben Sie das Recht, eine umfassende Haftungsanerkennung zu verlangen. Diese sollte alle Schäden umfassen, die durch den Unfall entstanden sind – von Reparaturkosten bis hin zu Personenschäden.
Arbeitnehmer, die mindestens acht Stunden pro Woche beschäftigt sind, sind über ihren Arbeitgeber unfallversichert. Informieren Sie diesen so bald wie möglich, damit er die notwendige Unfallmeldung bei der Versicherung einreichen kann.
Falls Sie nicht erwerbstätig sind, liegt die Zuständigkeit bei Ihrer Krankenkasse oder – im Falle von Arbeitslosigkeit – beim regionalen Arbeitsamt.
Wenn Sie rechtlich gegen den Unfallverursacher vorgehen möchten, haben Sie hierfür drei Monate Zeit, um einen Strafantrag zu stellen.
Falls die Situation einvernehmlich gelöst wird, können Sie den Strafantrag zurückziehen. Beachten Sie jedoch, dass nach einer Unterschrift auf einen Verzicht keine rechtlichen Schritte mehr möglich sind.
Selbst wenn Sie keine sichtbaren Verletzungen haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren. Beschwerden können auch erst verzögert auftreten.
Eine ausführliche medizinische Dokumentation Ihrer Verletzungen (Befund, Verlauf, Therapie) ist essenziell. Zusätzlich sollten Sie ein Arztzeugnis anfordern, das bei Bedarf als Nachweis dient.
Falls Sie nach dem Unfall nicht arbeitsfähig sind, ist es wichtig, dass Sie Ihren Arbeitgeber darüber informieren. So kann eine Stellvertretung organisiert werden.
Reichen Sie den Unfallschein und das Arztzeugnis bei Ihrem Arbeitgeber ein, damit die notwendigen Maßnahmen ergriffen werden können.
Nach einem Verkehrsunfall kann ein klarer Fahrplan dabei helfen, Stress zu reduzieren und Ihre Rechte zu wahren.
Durch die Aufnahme des Unfallhergangs, die Unfallmeldung, die Haftungsanerkennung und die ärztliche Untersuchung sind Sie rechtlich und finanziell abgesichert.
Denken Sie daran: Eine strukturierte Vorgehensweise schützt Sie vor weiteren Komplikationen und erleichtert die Schadensregulierung.