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Verkehrssicherheit Schweiz: Warum die Zahl der Verkehrstoten stark steigt

20.11.2025

Verkehrssicherheit Schweiz in der Krise: BFU Studie zeigt starken Anstieg der Verkehrstoten

Die aktuelle BFU Studie zeigt eine alarmierende Entwicklung: Die Verkehrssicherheit in der Schweiz verschlechtert sich im europäischen Vergleich so stark wie in keinem anderen Land. Innerhalb von fünf Jahren sind die Verkehrstoten in der Schweiz um ganze 34 % gestiegen – ein Höchstwert in Europa. Damit rückt die Schweiz im Sicherheitsranking weit zurück, obwohl sie lange zu den Vorreitern gehörte.

👉 Offizielle BFU-Medienmitteilung:
Zu viele Getötete im Strassenverkehr – Medienmitteilung der BFU


BFU Studie: Schweiz mit negativster Entwicklung in Europa

Die neue Auswertung des European Transport Safety Council (ETSC) zeigt:

  • +34 % Verkehrstote in der Schweiz in fünf Jahren
  • –12 % im europäischen Durchschnitt
  • Zehnjahresentwicklung: +2,9 % in der Schweiz vs. –17 % in der EU

Diese Zahlen verdeutlichen: Die Verkehrssicherheit Schweiz befindet sich in einer kritischen Phase. Obwohl Schweizer Strassen im internationalen Vergleich grundsätzlich sicher sind, verliert das Land stetig an Boden. Die BFU Studie spricht von einer «ernüchternden Bilanz».


BFU warnt: Verkehrssicherheit ist kein Selbstläufer

Mario Cavegn, Bereichsleiter Strassenverkehr der BFU, mahnt:

«Um den aktuellen und künftigen Herausforderungen zu begegnen, sind dezidierte Massnahmen erforderlich.»

Die BFU weist darauf hin, dass der Trend der steigenden Verkehrstoten in der Schweiz nur durch konsequente politische Massnahmen gebremst werden kann. Zahlreiche wirksame Ansätze werden politisch blockiert oder nur zögerlich umgesetzt.


Politische Entscheide verschärfen die Lage

Die Verkehrssicherheit Schweiz leidet laut BFU unter verschiedenen Fehlentscheiden:

  • Senkung des Mindestalters fürs Motorradfahren:
    Schwere Unfälle bei unter 18-Jährigen haben sich mehr als verdoppelt.
  • Tempo-30-Zonen:
    Während andere europäische Länder diese konsequent fördern, erhöht die Schweiz die Hürden.
  • Kein Velohelm-Obligatorium für Kinder:
    Eine präventive Massnahme bleibt ungenutzt.

2024 starben 250 Menschen auf Schweizer Strassen – ein deutlicher Hinweis, dass das ASTRA-Ziel von maximal 100 Verkehrstoten bis 2030 ohne Kurswechsel unrealistisch ist.


Ein nationaler Aktionsplan für mehr Verkehrssicherheit Schweiz

Der ETSC und die BFU empfehlen dringend ein politisch verankertes Verkehrssicherheitsziel. Ein nationaler Aktionsplan soll sich auf folgende Punkte stützen:

1. Safe-System-Ansatz stärken

Ein bewährter internationaler Ansatz mit Fokus auf sichere Infrastruktur, sichere Fahrzeuge, sichere Geschwindigkeit und sicheres Verhalten. Verantwortung wird geteilt.

2. Strengere Kontrollen und Sanktionen

Insbesondere bei Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen braucht es wirkungsvollere Strategien, um die Verkehrstoten Schweiz nachhaltig zu reduzieren.

3. Koordination aller Akteure verbessern

Einheitliche Standards und abgestimmte Präventionsmassnahmen verhindern Lücken und Doppelspurigkeiten.

4. Fortschritte anhand messbarer Ziele überprüfen

Regelmässige Evaluationen stellen sicher, dass Massnahmen wirken und die Verkehrssicherheit Schweiz kontinuierlich verbessert wird.


Die Rolle der BFU: Daten, Wissenschaft und Lösungen

Als nationales Kompetenzzentrum liefert die BFU:

  • wissenschaftliche Grundlagen
  • faktenbasierte Analysen
  • konkrete, wirksame Massnahmen für Politik und Praxis

Damit kann sie massgeblich dazu beitragen, die Verkehrstoten Schweiz zu senken – vorausgesetzt, Politik und Gesellschaft unterstützen die notwendigen Schritte.


Fazit: Die Verkehrssicherheit Schweiz braucht entschlossenes Handeln

Die Entwicklung ist klar: Die BFU Studie zeigt, dass die Schweiz rasch und entschieden handeln muss, um den negativen Trend zu stoppen. Das Wissen und die Werkzeuge sind vorhanden – nun braucht es politischen Willen und gemeinsames Engagement.

👉 Hier geht’s zur vollständigen BFU-Medienmitteilung:
Zu viele Getötete im Strassenverkehr – Medienmitteilung der BFU