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Was wäre, wenn eine Tempo-30-Zone mit uns sprechen könnte?

11.12.2025

Was wäre, wenn eine Tempo-30-Zone sprechen könnte? Ein Blick auf Sicherheit & Lebensqualität

Stell dir vor, du läufst durch dein Quartier, die Sonne scheint zwischen den Dächern hindurch, und plötzlich hörst du eine Stimme. Keine Menschenseele weit und breit – nur das bekannte blaue Schild mit der grossen «30» darauf. Und genau dieses Schild beginnt zu sprechen.


«Hoi zäme, ich bin eure Tempo-30-Zone.»

Vielleicht klingt sie etwas wie ein geduldiger Nachbar, der schon vieles erlebt hat. Eine Tempo-30-Zone würde wohl mit einem leisen Seufzer beginnen:

«Ich weiss, ihr findet mich manchmal mühsam. Ich sehe eure Blicke, wenn ihr abbremsen müsst oder wenn ihr denkt, ich sei nur eine weitere Vorschrift. Aber glaubt mir – ich bin nicht hier, um euch zu nerven.»

Sie würde erzählen, wie sie täglich Autos, Velos, Kinderwagen und Hunde beobachtet. Wie sie erlebt, dass ein einziger kurzer Moment der Unachtsamkeit reicht, um alles zu verändern.


Der Alltag aus ihrer Sicht

Eine Tempo-30-Zone wäre wahrscheinlich stolz auf das, was sie tut:

«Wenn ihr ein bisschen langsamer unterwegs seid, passiert etwas Wunderbares: Ihr seht mehr. Ihr hört mehr. Ihr habt Zeit, zu reagieren. Und all die kleinen Bewohnerinnen und Bewohner dieses Quartiers – Kinder, ältere Menschen, Katzen – fühlen sich sicherer.»

Sie würde uns daran erinnern, dass Sicherheit oft nicht spektakulär ist. Sie zeigt sich in Dingen, die nicht passieren: keine quietschenden Bremsen, keine knappen Situationen, keine Schockmomente.


«Ich sorge nicht nur für Sicherheit – ich schenke euch Ruhe.»

Vielleicht würde sie sogar ein wenig stolz lächeln:

«Durch mich wird das Quartier leiser. Eure Fenster können offen bleiben, die Gespräche auf dem Balkon gehen nicht im Motorenlärm unter. Und ja, eure Luft ist auch ein bisschen sauberer.»

Tempo-30-Zonen sind nicht nur Verkehrsregeln, sondern kleine Oasen. Sie geben einem Ort die Chance, wieder ein Lebensraum zu sein – nicht nur eine Durchfahrtsstrasse.


Was sie sich von uns wünschen würde

Zum Schluss könnte die Tempo-30-Zone noch etwas sagen, das wir im Alltag gerne vergessen:

«Ich wünsche mir nur eines: Dass ihr versteht, warum ich da bin. Nicht aus Prinzip, nicht als Hindernis – sondern als Schutzraum. Für euch alle.»

Und vielleicht, wenn wir das nächste Mal das Schild passieren, sehen wir es mit anderen Augen. Nicht als Bremse, sondern als freundliche Stimme, die sagt:

«Fahr ein bisschen langsamer – es macht unser Leben schöner.»