Was ist ein motorisierter Rollstuhl?
Ein motorisierter Rollstuhl ist ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug, das je nach Modell eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 10, 20 oder 30 km/h erreichen kann.
Ab einer Geschwindigkeit von mehr als 10 km/h gilt der Rollstuhl rechtlich als Motorfahrrad.
Damit die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gewährleistet bleibt, darf der Rollstuhl maximal 1 Meter breit sein, um Fussgängerinnen und Fussgänger auf dem Trottoir nicht zu gefährden.
Welchen Führerausweis benötige ich?
- Bis 20 km/h: Kein Führerausweis erforderlich. Personen ab 16 Jahren dürfen solche Rollstühle ohne Prüfung führen.
- Bis 30 km/h: Führerausweis der Kategorie M oder G erforderlich. Dieser kann bereits ab 14 Jahren erworben werden.
Grundregeln für das Fahren im Strassenverkehr
Beim Führen eines motorisierten Rollstuhls gelten – je nach Geschwindigkeit – verschiedene Vorschriften:
- Beifahrersitz: Nur bei Rollstühlen bis 10 km/h erlaubt.
- Kontrollschild:
- Kein Schild nötig bei max. 10 km/h.
- Gelbes Kontrollschild erforderlich bei 20–30 km/h (Motorfahrrad-Kategorie).
- Versicherung:
- Bis 10 km/h: Haftung über Privathaftpflicht prüfen.
- Ab 20 km/h: Haftpflichtversicherung mit jährlicher Versicherungsvignette obligatorisch (erhältlich beim Strassenverkehrsamt).
- Helmpflicht: Es besteht keine Helmpflicht.
- Verkehrswege:
- Radwege oder Velostreifen müssen benutzt werden, wenn vorhanden.
- Gehbehinderte Personen dürfen mit ihrem motorisierten Rollstuhl in Fussgängerzonen und auf Gehwegen im Schritttempo fahren – stets mit Rücksicht auf andere.
Fazit
Motorisierte Rollstühle bieten mehr Mobilität und Selbstständigkeit, erfordern aber auch die Einhaltung bestimmter Regeln im Strassenverkehr.
Wer sich an die Geschwindigkeits- und Versicherungsvorschriften hält und rücksichtsvoll fährt, trägt zu einem sicheren Miteinander auf Strassen und Wegen bei.